Chinesische Kräutertherapie

Wegen ihrer therapeutischen Reichweite genießt die Kräutertherapie eine hohe Priorität innerhalb der chinesischen Medizin.

Die individuell zusammengestellten, genau auf das Krankheitsmuster abgestimmten Formeln macht die Kräutertherapie zu einer sehr differenzierten Therapiemethode. Dies erlaubt sowohl bei akuten als auch bei chronischen, funktionellen und psychosomatischen Erkrankungen eine effektive Behandlung. Das breite Spektrum an Einsatzgebieten gibt der chinesischen Pflanzenheilkunde eine hohe Priorität in den Behandlungsmöglichkeiten der chinesischen Medizin.

Das außergewöhnliche der chinesischen Kräuterheilkunde und gleichzeitig die besondere Herausforderung ist es, aus über 6000 Heilpflanzen die perfekt abgestimmte Mischung für die jeweilige Krankheit zu finden. Zunächst wird eine traditionelle chinesische Diagnostik durchgeführt, die eine ausführliche Anamnese sowie die Zungen- und Pulsdiagnostik umfaßt. Auf dieser Basis wird die Rezeptur, bestehend aus Pflanzenteilen wie Samen, Wurzeln, Früchten, Blüten, Blättern und Rinden erstellt. Da die Zusammenstellung der Rezeptur und die möglichen Auswirkungen sehr komplex sind, sollten nur erfahrene TCM-Therapeuten diese vornehmen. Selbstversuche sollten in jedem Fall unterlassen werden. Das Ergebnis, eine auf den Patienten und dessen Symptome abgestimmte natürliche Medikation, ist ein wichtiges und aus der TCM nicht wegzudenkendes Mittel. Hierbei gibt es die Möglichkeit die Kräuter als Dektokt (wobei die Kräuter längere Zeit ausgekocht werden), als alkoholische Tinktur, als Tabletten, oder als Granulat zu verabreichen.

Eine Auswahl der Erkrankungen, bei denen eine Behandlung mit chinesischen Kräutern zu empfehlen ist: Schmerzen des Bewegungsapparates, Fibromyalgie, Gelenkrheumatismus, Migräne, Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Infektanfälligkeit und chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom und chronisch entzündliche Darmekrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa), Hitzewallungen, Schlafstörungen, depressive Verstimmung und chronische Erschöpfung, bzw. Burn-Out-Syndrom.